Roboterteam bereit für den Einsatz im Weltall

Was hier auf den Bildern zu sehen ist, könnte die Zukunft der unbemannten Raumfahrt darstellen. Mobiler und kostengünstiger als der Mars-Rover, flexibler und größtenteils autonom, können diese Roboter auf anderen Himmelskörpern nach Rohstoffen suchen, sowie wissenschaftliche Messgeräte installieren. Der Südpol des Mondes, wo gefrorene Wasservorkommen vermutet werden, soll das erste Einsatzgebiet sein.

Insgesamt 2,5 Mrd. Dollar wurden in „Curiosity“ investiert und wir wünschen dem Star auf dem Mars viel Erfolg ohne Pannen. Mit gerade einmal 3,7 Mio. Euro haben Bremer DFKI(¹)-Wissenschaftler das Projekt RIMRES (Rekonfigurierbares Integriertes Mehr-Roboter Explorations-System) realisiert.
Es handelt sich dabei um ein Team aus den zwei Robotern „Sherpa“ und „Crex“ – ein robuster Rover und ein kleiner Scout. “Sherpa und CREX können wie ein einziges System agieren, arbeiten aber im getrennten Zustand völlig unabhängig voneinander“, sagt Projektleiter Florian Cordes.
Der rund 160 Kilogramm schwere Sherpa kann durch ein ausgeklügeltes Aufhängungssystem der Räder auch in schwierigem Gelände, z.B. durch Anheben der Räder oder die tatkräftige Hilfe des Greifarmes, vorankommen.
Falls er doch einmal an eine zu schwierige Stelle gelangt, kann er seinen 27 Kilogramm leichten Begleiter absetzen und ihm weitere Befehle geben, wie bspw. das Einsammeln von Gesteinsproben. Das Team kann durch weitere Roboter ergänzt werden, je nach Missionsanforderungen.

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(¹)Das Robotics Innovation Center zählt zum Bremer Standort des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH. Hier und in der Außenstelle an der Universität Osnabrück entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Dr. Frank Kirchner mobile Robotersysteme, die an Land, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum für komplexe Aufgaben eingesetzt werden. Das erfordert sowohl ein Design nach neuesten Erkenntnissen der Mechatronik als auch eine Programmierung auf Basis komplexer, massiv-paralleler eingebetteter Systemlösungen. Das DFKI mit Sitz in Kaiserslautern, Saarbrücken und Bremen sowie dem Projektbüro in Berlin ist das weltweit größte Forschungszentrum auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.

 

Quellen und weitere Infos unter idw│DFKI GmbH/Florian Cordes│Projektseite Rimres